Bewegung im Wechsel zwischen
Yin und Yang
Zwischen den Polen Yin und Yang findet ein ständiger, zyklischer Wechsel statt. Auch die Bewegungen unseres Körpers, der Seele und des Geistes entstehen aus dem ständigen Wechselspiel von Yin und Yang. Dabei ist das Yin, unser materieller Körper, die Voraussetzung für energetische Prozesse (wie z.B. Körperwärme, Verdauung, Atmung oder Bewegung); umgekehrt sind diese energetischen Vorgänge die Voraussetzung dafür, den Körper am Leben zu erhalten. Im Qigong (und im Taijiquan) nutzen wir den Wechsel von Yin und Yang in den Bewegungen, um die Lebensenergie "Qi" 气 zu lenken und so die natürlichen Körperprozesse gut zu unterstützen.
Die eigene Mitte finden - eines der ersten Ziele im Qigong - und nicht das einfachste. Zwischen den Polen oben und unten, steigen und sinken, innen und außen, hinten und vorne, schwer und leicht, öffnen und schließen suchen wir in der Bewegung mit dem Körper, aber auch mit Seele und Geist unser Zentrum, den Punkt der maximalen Ruhe und Entspannung - ein dynamisches Gleichgewicht.
Das fängt mit sehr einfachen Fragen an: Wie stellen wir im Reiterstand fest, ob wir gut zentriert sind? Was bedeutet "entspannt" in einer stehenden Haltung, die alles andere als schlaff ist? Die Basis eines zentrierten Standes sind die Füße - und die Schulung unserer Fähigkeit, die Lastverteilung und die Muskelspannung in diesem Bereich wahrzunehmen.