Das obere Schriftzeichen „Qi“ bezeichnet die „Lebensenergie“, das untere „Gong“ bedeutet „Kunst, Arbeit“.
„Qigong“ bedeutet also „Arbeit mit der Lebensenergie“. Aus traditioneller chinesischer Sicht wirken körperliche, seelische und geistige Prozesse aufeinander ein und stellen nur unterschiedliche Erscheinungsformen des „Qi“ dar. Mit Qigong können wir unsere Lebensenergie bewusst im Körper lenken und beeinflussen.
Diese bewusste Kontrolle des Qi kann zum Ausbau körperlicher, seelischer und geistiger Gesundheit genutzt werden („Yangsheng“) und führt zu Ausgeglichenheit, Zentrierung, Auflösung von körperlichen und seelische Blockaden und dem Empfinden von Autonomie und Verbundenheit.
Spannungen lösen - zur Ruhe kommen - Gesundheit fördern
Qigong ist die mehrere Jahrtausende alte chinesische Kunst, die Gesundheit von Körper, Seele und Geist ganzheitlich zu fördern - durch Bewegung, Atmung und Vorstellungskraft.
Harmonisch fließende, ruhige und weite Bewegungen entspannen und dehnen sanft, aber effektiv Sehnen, Faszien und Muskulatur. Blockierte Gelenke werden behutsam wieder mobilisiert, frische Energie baut sich auf, die Abwehrkräfte werden gestärkt.
Die aufrechte, zentrierte Körperhaltung stabilisiert auch das innere Gleichgewicht und stärkt die körperliche und mentale Präsenz. Selbstbewusstsein und „Standing“ in Stresssituationen werden merklich verbessert.
Bewusstes Atmen und Meditation beruhigen Nervensystem, Seele und Geist. Wohlbefinden, Wachheit und Ausgeglichenheit erleichtern den Umgang mit dem Stress des Alltags.
Die Harmonie der 5 Elemente
Eine schöne kleine Qigong-Form, die du in 15 Minuten lernen kannst - zum "einfach mal Ausprobieren"
Nach den Standards des Deutschen Dachverbands für Taijiquan und Qigong bin ich nach dreijähriger Ausbildung und langer Praxis als Lehrer zertifiziert.
Mein Stilrepertoire
Zu meinem Repertoire gehören veschiedene bewegte und stille (meditative) Formen des Qigong, u.a.:
- Taiji shi wu shi (15 Ausdruckformen des Taiji Qigong nach Jiao Guorui)
- Ba duan jin gong (8 Brokate)
- Shi ba shi taiji qigong (Taiji Qigong der 18 Bewegungen)
- Yuan shen gong (Qigong des Ursprungs-Geistes / Herz-Qigong)
- Hui chun gong (Wiederkehr des Frühlings)
- Zhan zhuang (Stehende Säule)
- Wu xing qigong (Die Harmonie der 5 Elemente)
- Liu zi jue (Sechs heilende Laute)
- Makko ho (Meridian-Dehnungen)
Gruppenunterricht
Qigong biete ich fortlaufend und in Kursblöcken als Gruppenunterricht an.
Aktuelle Angebote:
Bielefeld
fortlaufende Gruppe in Bielefeld (Einstieg jederzeit möglich)
montags, 19:30 - 21:00 Uhr,
in der Wu-Yi-Schule für Taijiquan und Qigong,
Mittelstraße 10 in 32602 Bielefeld
Der Beitrag für eine Einzelstunde liegt bei 11 €, eine Zehnerkarte gibt es für 90 €. Für alle, denen es finanziell gerade nicht gut geht, sind es 8 € für die Einzelstunde und 70 € für die Zehnerkarte - bitte sprich mich ggf. gern darauf an.
Anmeldung telefonisch oder über die Kontaktseite !
AKTUELL: Ab dem 11. September beginnt eine neue Übungsreihe mit der Form "Hui Chun Gong" (Wiederkehr des Frühlings) - der Legende nach zur Gesunderhaltung für einen Kaiser entwickelt und in China sehr geschätzt. Die Figuren sind sehr fließend, wirken auf den gesamten Körper harmonisierend und stärkend und erzeugen ein tolles Flow-Feeling! Die bisherigen Übungen werden aber weiterhin wiederholt und vertieft.
Detmold
fortlaufende Gruppe in Detmold (Einstieg jederzeit möglich)
dienstags, 18:00 - 19:00 Uhr,
in der Turnhalle der KiTa "Pippi Langstrumpf"
Heidenoldendorfer Str. 94 in 32758 Detmold
Eine Zehnerkarte gibt es für 140 €. Für alle, denen es finanziell gerade nicht gut geht, sind es 100 € für die Zehnerkarte - bitte sprich mich ggf. gern darauf an.
Anmeldung telefonisch oder über die Kontaktseite !
AKTUELL: Auf Wunsch der Teilnehmerinnen üben wir in Detmold gerade Taijiquan (Tai Chi): eine kleine Form mit 13 Figuren, die sehr gut für Anfänger:innen ohne Vorkenntnisse geeignet ist. Da die Gruppe zurzeit sehr klein ist, kann ich gut auf jede/n Einzelne/n eingehen. Deshalb ist der Einstieg jederzeit möglich!
Betriebsinterne Gruppen
Nach Absprache sind auch betriebsinterne Gruppenangebote möglich, z.B.
- 20-Minuten-Qigong in der Mittagspause oder
- Qigong nach Feierabend.
Nehmen Sie bei Interesse Kontakt mit mir auf!
Abbildungen auf chinesischen Keramiken aus der Jungsteinzeit vor ca. 5000 Jahren zeigen bereits menschliche Figuren in Körperhaltungen, die heutiger Qigong-Praxis entsprechen. Zu jener Zeit wurden diese Bewegungen, Atemtechniken und Tänze aber eher in schamanischen Riten zur Gesunderhaltung praktiziert. In der chinesischen Literatur ist Qigong als Lenken der Lebenskraft Qi in dem "Buch des Gelben Kaisers zur Inneren Medizin" beschrieben, das um das Jahr 300 vor unserer Zeitrechnung erschienen ist.
Unter dem Begriff Qigong wurden kurz vor und zur Zeit der chinesischen Kulturrevolution Jahrtausende alte Methoden und Techniken als ein Gesundheitskompendium gesammelt und so vor der Vernichtung durch die Ideologie Mao Zedongs bewahrt. All diese Verfahren und Konzepte fußen in der daoistischen Naturphilosophie und besaßen früher eine hohe lebenspraktische Bedeutung in allen Daseinsbereichen - Medizin, Ernährung, Kampfkunst, Spiritualität und Philosophie sind nur einige Beispiele. Dieser Umstand trug zu ihrer ständigen Validierung bei - nur was sich bewährte, wurde weiter überliefert.
Genaue Beobachtungen der Natur und der Vorgänge in Körper, Seele und Geist führten die daoistischenen Naturphilosophen des alten China zu der Einsicht, dass alle Lebensvorgänge untrennbar miteinander vernetzt sind und einander in vielfältigen Wechselwirkungen beeinflussen. So wirken auch körperliche, seelische und geistige Prozesse aufeinander ein und stellen nur unterschiedliche Erscheinungsformen des „Qi“ dar. Diese Wechselwirkungen waren in den zahlreichen physischen und spirituellen Übungen der Daoisten erfahrbar und ließen sich unter anderem therapeutisch nutzen. Auf diese Weise entstanden u.a. auch die Theorien der Chinesischen Medizin über Energieleitbahnen („Meridiane“) und Akupunkturpunkte.
Körperübungen, die die Energieleitbahnen besonders gut aktivierten sowie Atemtechniken und Meditationsverfahren, die sich als besonders wirksam erwiesen, wurden über Generationen von Meister*innen an zahlreiche Schüler*innen weitergegeben und verbreiteten sich. Seit der Han-Dynastie (ca. 200 v. Chr. - 220 n. Chr.) fragten Hofbeamte jährlich die besten Techniken ab und ließen sie durch Experten am Hofe prüfen. So entstand ein Heilwissen, das durchaus als evidenzbasiert bezeichnet werden kann (auch wenn die Erkenntnismethodik sich von der der aktuellen westlichen Medizin stark unterscheidet).
Qigong ist eine Selbst-Übungsmethode,durch die man lernt, subjektive Fähigkeiten und latente Potenziale zu entwickeln und zu nutzen. Es aktiviert die Selbstregulationskräfte des menschlichen Körper-Seele-Geist-Systems und nutzt dabei die Verbindungen und Wechselwirkungen zwischen physischen, psychisch-mentalen und - soweit gewünscht - auch spirituellen Prozessen.
In der Übungspraxis werden vor allem Körperhaltung und -bewegung, Atemführung und Vorstellungskraft so zueinander in Beziehung gesetzt, dass bewusste Veränderungen in einem der drei Bereiche auch Veränderungen in den anderen bewirken können. Über bildhafte Vorstellungen und Visualisierungen wird die Aufmerksamkeit und Intention ("Yi") aktiviert. Diese lenkt die Lebensenergie ("Qi"), die als körperliche Sensation spürbar ist, an die Stellen, an denen körperliche Kraft ("Li") erzeugt werden soll.
Nach chinesischer Vorstellung ist dieser Vorgang durch die Aktivierung vor allem der oberflächlichen, aber auch der im Körperinneren liegenden Energieleitbahnen (in irreführender westlicher Übersetzung "Meridiane") unterstützt - die übrigens überraschend viele Ähnlichkeiten mit den Faszienketten und anderen Strukturen der modernen westlichen Physiologie aufweisen. Je nachdem, in welchen Funktionskreisen (5 "Elemente" oder Wandlungsphasen) das Qi gelenkt und bewegt wird, können die gewünschten physischen oder mentalen Veränderungen angeregt oder unterstützt werden.
Physiologische Wirkung
Die weich fließenden, repetitiven Übungsfolgen des Qigong bewirken auf physiologischer Ebene eine entspannte, "minimalinvasive" Aktivierung sämtlicher Körperfunktionen und regen die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Der gesamte Bewegungsapparat wird sanft gedehnt, ohne dass der Körper wegen Überdehnungen mit Gegenspannungen reagiert. Die kaum bewusst steuerbare Tiefenmuskulatur und der komplette Faszienapparat werden gut trainiert und durch die beständigen Impulse aufgebaut - vor allem die Wirbelsäule erfährt dadurch eine deutliche Stabilisierung. Die Bewegungen bewirken eine leichte Massage der inneren Organe, die Muskel- und Gelenkpumpen werden angeregt und unterstützen das Lymphsystem, das Venensystem und die Zirkulation der Gelenkflüssigkeit und des Liquors im Spinalkanal. Verspannungen werden gelöst und die Beweglichkeit und Durchblutung verbessert.
Neurologische Wirkung
Auf neurologischer Ebene wirken der verlangsamte und bewegungssynchrone Atemrhythmus regulierend und sedierend auf das autonome bzw. vegetative Nervensystem ein - übrigens der einzige Weg, dieses bewusst zu beeinflussen. Dadurch treten Effekte wie Entspannung, Erweiterung der Blutgefäße, Absenkung von Herzfrequenz und Blutdruck, Unterstützung des anabolen, aufbauenden Stoffwechsels, Regeneration von Vitalenergie und Erholung des Organismus ein.
Mentale Wirkung
Auf mentaler Ebene führen die komplexen Bewegungen zu einer erhöhten Achtsamkeit. Bei guter Anleitung werden körperliche, emotionale und kognitive Prozesse und Veränderungen besser wahrgenommen. Die meditative Komponente auch des bewegten Qigong bewirkt eine Distanzierung von Stressoren, erhöhte Gelassenheit und Selbstsicherheit und eine positive Lebenseinstellung. Sich selbst als heiles, wertvolles Wesen zu erfahren, verstärkt auch den Respekt vor und die Liebe zu anderen Lebewesen. Das eigene Körper-Seele-Geist-System als autonom und zugleich tief als verbunden mit der Welt wahrzunehmen stärkt aber auch die Fähigkeit, sich abzugrenzen, den eigenen Bedürfnissen ausreichend Raum zuzugestehen und zugleich die Autonomie und Verbundenheit der Anderen zu respektieren.
Mittlerweile sind Qigong und Taijiquan gesundheitswissenschaftlich gut erforscht, und es lassen sich aufgrund der ganzheitlichen Arbeitsweise vielfältige positive und medizinische Therapien unterstützende Wirkungen nachweisen. Dazu gehören:
- Erkrankungen der Atmungsorgane (z.B. Asthma bronchiale, Erkältungen)
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems (z.B. Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, Arteriosklerose, Herzkranzgefäßerkrankungen)
- Erkrankungen des Verdauungstraktes (chronische Verdauungsstörungen, Erschlaffung der Bauchmuskulatur, chronische Hepatitis)
- Stoffwechselerkrankungen (z.B. Adipositas, Diabetes)
- Erkrankungen des Nervensystems (z.B. nervöse Erschöpfung, Schlafstörungen)
- Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Wirbelsäule, rheumatische Gelenkbeschwerden, tendino-muskuläre Schmerzsyndrome)
Trotz ihrer gesundheitsförderlichen Wirkung sind Qigong und Taijiquan KEINE Heilanwendungen nach unserem westlichen Medizinverständnis!